Gestern Abend hat sich eine Tragödie abgespielt und außer einigen Alleswissern weiß auch zum jetzigen Zeitpunkt niemand was wirklich passiert ist und wie es dazu gekommen ist. Während Menschen darum rangen anderen Menschen ihr Leben zu retten, hatte ein großer Teil der Presse nichts besseres zu tun als eine Spekulation nach der anderen zu verbreiten. Populistische Politiker und solche die sich für die Krönung der Menschheit halten waren sehr schnell dabei Schuldige zu benennen und nach dem starken Mann zu rufen.

Mir fehlten erst mal die Worte und dann dachte ich an die Menschen die von dem Unglück betroffen waren.

Heute morgen fand ich dann einen Text der mir aus dem Herzen spricht und einen Teil davon würde ich gerne mit euch teilen.:

Wir wussten (und wissen jetzt gerade im Moment) noch nicht genau, wer warum wie für diese Wahnsinnstat verantwortlich ist.
Doch egal, ob es ein Terrorist, Asylant, politischer Aktivist, Glaubens-Täter welcher Religion auch immer oder einfach frustrierter Einzeltäter war – oder weder noch –
falls es kein Unfall war, war es auf jeden Fall ein Idiot.
Ein widerwärtig fehl geleiteter Geist, der glaubte, er könne auf irgendeine Leid oder eine Ungerechtigkeit hinweisen, indem er anderen Menschen neues unverdientes Leid zufügt.
Das habe ich noch nie – und das werde ich niemals verstehen.
Weder bei religiös motivierten Vollidioten in der Gegenwart, noch in der Vergangenheit, und auch nicht bei Einzeltätern, die aus persönlicher Frustration über das eigene vergeigte Leben andere dafür bestrafen, ob nun in einem Waffen-Amoklauf oder mit einem als Waffe benutzten Wagen oder was auch immer.

Ich verachte Menschen, die anderen Menschen Leid zufügen – unabhängig von deren Hautfarbe, Glaube, Einkommen, Irrsinn oder was auch immer man als Unterscheidungsmerkmal aufrufen möchte.
Ich verachte ebenso blinde dumme Hetzer wie zB von der AfD, die ungeachtet der Fakten – die eben zu jenem Zeitpunkt noch nicht bestanden – Merkel, ihrer Politik oder den Flüchtlingen die generelle Schuld an diesem Attentat geben.
Ekelhaft – ich schäme mich, mit solchen Menschen ein Land teilen zu müssen. Und ich schäme mich auch für geisteskranke (Religions-) Fanatiker, die glauben, durch Terror-Anschläge ‚für die gute Sache zu kämpfen‘ – und damit vielen Tausenden friedlicher Menschen auf der Flucht noch mehr Schaden als ohnehin schon zufügen…

Aber ich möchte mir niemals von irren Menschen aus welcher Motivation auch immer vorschreiben lassen,
was ich zu denken oder zu fühlen habe,
was ich glaube oder nicht,
ob ich lachen oder traurig sein möchte, oder irgendwas dazwischen.
Ich möchte und werde nicht dem Terror den Triumph gönnen,
mein und unser Leben diktiert zu haben.

Wenn ich es recht bedenke:
Ich schäme mich für einen sehr sehr großen Teil der Menschheit.
Rechts wie links, schwarz wie weiß, klug wie weniger klug, dick oder dünn, Mann oder Frau, jung oder alt –
im Moment fällt es einfach schwer, irgendwie noch einen Funken Hoffnung zu entdecken…
Dieser Funke kann wahrscheinlich nur im Kleinen entstehen.
Bei jedem von uns.
Auch wenn es schwer fällt.
Immer wieder gegen den Wahnsinn und die Unmenschlichkeit kämpfen,
immer wieder noch mal kurz nachdenken bevor man das Maul aufmacht,
immer wieder noch mal den Verstand einschalten, obwohl die Emotion schon längst behauptet hat, alles geklärt zu haben…
So furchtbar es auch im Moment erscheint:
ich möchte meinen Glauben an den Sieg der Vernunft und der Menschlichkeit noch nicht komplett aufgeben –
und werde deshalb mit meinen bescheidenen Mitteln auch weiter gegen den wachsenden Wahnsinn und die zunehmende Verzweiflung an der menschlichen Rasse kämpfen.
Denn rein theoretisch – könnten wir alle ja irgendwie auch in Frieden leben.

Vielen Dank an Oliver Kalkofe für diese Worte.

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