Die Menschen in Deutschland zeigen Haltung, im Gegensatz zur Bundesregierung
Für uns als Dortmunder Piraten war es in den letzten Wochen wunderbar zu sehen, wie viele Menschen bereit sind einfach zu helfen. Die mehr als 1.000 Freiwilligen, die in den letzten Wochen unermüdlich im Dietrich-Keuninghaus halfen, haben gezeigt, das Menschen, darunter auch viele Piraten, sich einbringen. Da wo Menschen direkt helfen und etwas bewegen können, ist von Müdigkeit keine Spur.
Die Selbstorganisation und die gezeigte Professionalität hätte man eigentlich von bundesdeutschen Behörden erwartet. Doch das Versagen des Bundesministeriums für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und anderer Behörden wurde an allen Ecken und Enden überdeutlich.Ohne die tausendfache Hilfe der Menschen in Dortmund und im ganzen Land hätte man die geflüchteten Menschen nicht vernünftig aufnehmen und verteilen können. Doch es geht den Dortmundern nicht nur um ein kurzfristiges Engagement. Inzwischen haben sich mehr als 2.000 Menschen bei verschiedenen Projekten gemeldet, die dauerhaft den Geflüchteten helfen wollen. Zum Beispiel beim Projekt Ankommen e. V. [1]
Die Menschen in Deutschland haben gezeigt, dass sie Flüchtlingen wirklich Asyl geben wollen. Und was ist die Reaktion der Bundesregierung? Erst werden Flüchtlinge pressewirksam willkommen geheißen, nur um im Nachgang Gesetze zu verschärfen und unser sowieso schon dünnes Asylrecht bis aufs Mark zu entkernen [2].
Es ist davon auszugehen, dass die gleichen Bundespolitiker, die erst zusammen mit Geflüchteten in Kameras lächeln, im Hinterzimmer daran arbeiten, dass nach Ungarn, das anscheinend freiwillig mitmacht, alle Balkanstaaten dazu gezwungen werden ihre Grenzen dicht zu machen. Anders ist der Politikwechsel z. B. in Kroatien kaum zu erklären. Es ist Zeit die unsägliche Drittstaatenregelung aus den Dublin III Verträgen zu beenden und selbst Verantwortung zu übernehmen.
Diese Politik der Abschottung ist eine Bankrotterklärung der EU als Union der Menschen.
Festzuhalten bleibt, die allermeisten Menschen in Deutschland nehmen die Geflüchteten gerne auf, und das aus moralischen und humanitären Gründen. Aber selbst wenn man rein wirtschaftlich denkt, wie es unsere Bundesregierung wohl macht, ist es, ausnahmsweise, mal wirklich alternativlos zu helfen.
Als eines der reichsten Länder der Welt [3, Zusammenfassung] [4, Studie] mit einem Wohnungsleerstand von mehr als 1,7 Mio. Wohnungen [5] können wir uns das nicht nur leisten, es ist im Hinblick auf unsere Demografie überlebensnotwendig für unser Land. Schließlich werden in Deutschland seit 1972 jedes Jahr weniger Menschen geboren als sterben [6, S.21].
Deutschland ist seit Jahrhunderten ein Einwanderungsland [7], eine Information, die einem Innenminister namens „de Maizière“ mal bewusst werden sollte.
Dieser Artikel erschien zuerst bei den
Piraten Dortmund und wurde von Dirk Pullem, Wolfgang Schlunder, Dieter McDevitt und Torsten Sommer erstellt.